201006 Heute war Premiere. Der erste Fachvortrag, im Rahmen der Vortragsserie bei der Kreisvolkshochschule Harz, fand im Gewölbe der Sternwarte bei schon 16,2°C statt.
Thomas Heising sprach über die Entwicklung des Fernrohrs, beginnend bei der Glasherstellung, ersten Lesesteinen bis zu den Brillen-Linsen und deren ersten Einsatz als Teleskope durch Brillenmacher Hans Lipperhey um 1608 in Holland. Zur praktischen Untermalung hatte Thomas seine optische Bank, die er zur visuellen Begutachtung der Güte von Linsen verwendet, mitgebracht.
Das reflektierte Licht eines „künstlichen Sterns“ (LED), welches durch parallele Gitterlinien (Ronchigitter) läuft, wird durch ein Okular in einem dahinter aufgebauten Planspiegel beobachtet. Im Strahlengang befindet sich die zu begutachtende Linse. Das Licht durchläuft die Linse, wird vom Spiegel reflektiert, durchläuft die Linse erneut bis zum Beobachtungs-Okular. Ist sie perfekt gearbeitet, erscheinen im Okular gleichmäßige senkrechet dunkle Balken die die gute Qualität bestätigen. Sind die Balken verbogen, liegen Fehler bei der Verarbeitung der Linse vor und werden die Schärfe des Bildes, bei Einsatz als Teleskopobjektiv, beeinträchtigen.
Ein sehr interessanter Vortrag und ein würdiger Einstieg zur Nutzung des restaurierten historischen Baudenkmals.