Etwas „Neues“ braucht der Mensch!

Wie eine spezielle Unterrichtsstunde die Zusammenarbeit mit den Schulen voran bringt

Die Schüler*innen der Klassenstufe 9 des GutsMuths-Gymnasiums staunten nicht schlecht, als am 8. April vor ihnen nicht wie gewohnt ihr Astronomielehrer, Herr Burmeister, sondern ein Mitglied der Quedlinburger Sternfreunde stand. Im Vorfeld hatte ich einmal das Angebot gemacht, bei Bedarf ein bestimmtes Thema im planmäßigen Unterricht  abzuhandeln. Nun ergab sich die Möglichkeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Mit Herrn Burmeister klärte ich vorher noch einige organisatorische Dinge zur Unterrichtseinheit ab. Das Thema lautete: Sterne und ihre Merkmale. Für die Schüler*innen der drei neunten Klassen war diese Art des „Lehrertauschs“ eine völlig neue Erfahrung. Ich konnte ihre Erwartungshaltung buchstäblich an den Gesichtern ablesen. Ein solches Projekt wird sich nicht nur in der Schule herumsprechen und soll in dieser oder ähnlicher Weise kein Unikat bleiben.

Wilfried Lassak

Bundesweiter Tag der Astronomie 2019

Möge die Nacht mit uns sein –  Licht aus / Sterne an

Auch die Sternwarte hatte an diesem Tag die Türen 10:00 – 22:00 Uhr geöffnet.
Von 11:00 – 18:00 Uhr besuchten 250 Gäste die Sternwarte und konnten sich von den baulichen Fortschritten überzeugen und die Sonne im H-Alpha und Weißlicht bewundern. Im Nachtprogramm ab 20:00 Uhr beobachteten über 50 Gäste mit Begeisterung diverse himmlische Objekte.

15:00 Uhr wurde ein Sondervortrag zum aktuellen Thema „Lichtverschmutzung“ angeboten.
Gastredner war Herr Christian Reinboth von der Hochschule Harz. Sein Vortrag war im wahrsten Sinne des Wortes „erhellend“ und hochinteressant.
“Die immer hellere Beleuchtung schränkt zunehmend unsere Sicht auf die Sterne ein. Was man dagegen tun kann und warum es im Harz nach wie vor noch besonders dunkel wird”.
Wir hoffen damit bei den Zuhörern das Verständnis geweckt zu haben, die Schönheit des Sternhimmels, als ältestes Kulturgut der Meschheit, weiterhin bei Dunkelheit genießen zu können.

1. Mondfinsternis 2019

Um 04:00 Uhr morgens bei eisiger Kälte von -10,4 Grad trafen sich Mitglieder des Vereins um die einzige sichtbare Mondfinsternis Mitteleuropas der nächsten Jahre zu erleben. Es war sehr beeindruckend wie viele Sterne rund um den Mond während der Totalität zu sehen waren – ein einmaliger Anblick und ein tolles Erlebnis. Im Südosten konnte dann auch noch Venus und Jupiter, direkt neben dem Krebs und Scorpion, bei scheinbar maximaler visueller Annäherung beobachtet werden. Zu erwähnen ist noch, dass bedauerlich war, dass nur wenige Sternfreunde der Region so ein Beobachtungsglück hatten.  Fotos von Stefan, Hannjo und Dirk

Jahresabschluss 2018

Ja, es gibt wirklich Gründe auf dieses erfolgreiche Jahr anzustoßen.

Wir konnten im Laufe des Jahres über 2000 Gäste zu den vielfältigsten Veranstaltungen begrüßen. Für das grosse Interesse möchten wir uns hiermit herzlich bedanken.

Weiterhin wurden wir in ein Europäisches Förderprogramm für regionale Entwicklung (EFRE) durch Beseitigung von Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Regionen und zur Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union aufgenommen.

Das Projekt „Umbau eines denkmalgeschützten ehemaligen Trinkwasserhochbehälters zu einem Kulturzentrum“ wird über die Lokale Aktionsgruppe „Nordharz“ (LEADER und CLLD) gefördert und mit den Mitteln aus dem EFRE-Fonds der EU finanziert.

Allen fleißigen Helfern und Unterstützern, die den Behörden- und Formularmarathon mit viel Begeisterung und Geduld erfolgreich begleitet haben, gebührt unser Dank und größte Hochachtung.

Jagd auf den Weihnachtskometen – 46P/Wirtanan

Nun ist er endlich zu sehen, jedenfalls theoretisch. Ich jedenfalls habe alles dafür getan, in dem ich meinen Teller immer abgegessen habe – leider. Im Sommer lief mit dem klaren Himmel alles gut, außer zur Mondfinsternis, da waren Wolken. Auch jetzt genau in der Phase der besten Sichtbarkeit müssen wir auf der Lauer liegen und eine Lücke abpassen um in einem kurzen Moment einen Blick auf das kleine grüne Bällchen zu erhaschen. Das sind eben die Leiden der Hobbyastronomen.
Doch Hannjo ist es gelungen den Kometen während der größten Annäherung und noch beim Durchlaufen des „Goldenen Tors“ zwischen Plejaden und Hyaden im Stier, in einem kurzen unaufmerksamen Moment des Wolkengottes, abzulichten. Dafür von allen herzlichen Glückwunsch.
(Objektiv 2,8/60 feststehende mit Nikon 4 Sekunden ISO 3200)

Initiative gegen Lichtverschmutzung

Die Idee dazu hatte der Hobbyastronom Philipp Hartung aus Thale den die ganze Beleuchtung der Umgebung bei seinen Himmelsbeobachtungen störte.
Aus diesem Grund bemühte sich Philipp um einen Termin beim Bürgermeister der Stadt und stellte ihm seine Ideen und das Projekt „Licht aus – Himmel an“ vor. Im Verlauf des Gesprächs wurde vereinbart, dass Mitarbeiter der Stadtwerke am Wochenende vom 5.10.-7.10 die Beleuchtung des Parkplatzes am ehemaligen EHW-Gelände abschalten um Beobachtungen des Sternhimmels zu ermöglichen. Zur Unterstützung dieser Aktion  hatte er bei unserem Verein angefragt. Am 6.10. ab 20:00 Uhr rückten wir mit 6 Personen und 2 zusätzlichen Teleskopen dort an. Dank der Dunkelheit konnte eine Reise durch unser Sonnensystem, unsere Milchstraße mit Doppelsternen und Sternhaufen, bis hin zur Andromeda Galaxie unternommen werden. Philipp und seine Helfer aus Quedlinburg wurden nicht müde die vielen gestellten Fragen zu beantworten. Die Gäste waren begeistert und haben schon nach einer Fortsetzung dieser Himmelswanderung gefragt. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Bleibt zu wünschen, dass die Bedeutung der Balance zwischen dem Bewusstsein zum sinnvollen Umgang mit Beleuchtungsenergie und der Schönheit eines nächtlichen Sternhimmels vielen Besuchern bewusst geworden ist.

Gesamter Beitrag hier

Der erste deutsch Kosmonaut – 40. Jubiläum

25.08.2018 Zum 40. Jubiläum des Fluges des ersten Deutschen, Sigmund Jähn, ins Weltall luden wir zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung in die Sternwarte ein. Als am 26. August 1978 Sigmund Jähn mit einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof in Kasachstan abhob, um zur Raumstation Salut 6 zu fliegen, und nach einigen Tagen glücklich landete, war die Sensation perfekt. Der Arbeitersohn aus dem Vogtland wurde als Held gefeiert, mit Orden überhäuft und war auf vielen offiziellen Empfängen anwesend. Zahlreiche Schulen wurden nach ihm benannt. Eine davon war die Polytechnische Oberschule in Hedersleben. Sigmund Jähn nahm diese Namenspatenschaft ernst, und so war er am 12. Mai 1984 der Festredner bei der Jugendweihe. In einem bebilderten Vortrag über Sigmund Jähn ging Hendrik Brücke auch auf das harte Ausbildungsprogramm im Moskauer „Sternenstädtchen“ ein, beschrieb die technischen Einzelheiten während des Starts, des Fluges und der Landung. Interessant waren ebenfalls die Ausführungen über den Einsatz der Multispektralkamera MKF-6, einer Fernerkundungskamera aus dem VEB Carl Zeiss Jena. Jähn fotografierte mit dieser hochauflösenden Kamera, die mit sechs Objektiven ausgerüstet war, in verschiedenen Spektralbereichen die Oberfläche der Erde. Beim Auslesen der Fotos wurden sogar Objekte sichtbar, die nur zehn Meter groß waren. Das war damals absolute Weltklasse. Sigmund Jähn promovierte 1983 zum Thema „Arbeiten zur Entwicklung methodischer Grundlagen für Auswertung und Nutzen von Fernerkundungsdaten in der DDR“.

Seit vielen Jahren fühlen wir uns mit Sigmund Jähn freundschaftlich verbunden und haben ihn mehrmals persönlich getroffen. Erstmals 2003 zum Raumfahrerfrühschoppen in Morgenröthe-Rautenkranz und zuletzt 2015 bei einem persönlichen Gespräch in Barleben.

(Wilfried Lassak)

Mofi 2018

Als wir über die regionale Presse zur Beobachtung der totalen Mondfinsternis einluden, konnten wir uns nicht vorstellen, wie viele Interessenten sich im Laufe des Abends auf dem Gelände der Sternwarte einfinden würden. Wir zählten über 300 Gäste, unter ihnen sehr viele Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern. Anfänglich verwehrte uns eine östlich verlaufende Wolkendecke die Beobachtung. So haben wir den Gästen ausführliche Informationen zum weiteren Baugeschehen geben können. Außerdem nutzten sie die Möglichkeit, sich ausgiebig im Gebäude der Sternwarte und im ehemaligen Trinkwasserbehälter umzusehen. Diese unterirdische Anlage beeindruckt immer wieder durch ihre Bauart, die ein wenig an das Innere der Alhambra von Granada erinnert. Nach zögerlicher Auflösung der Wolken, klarte ab ca. 22:00 Uhr der Himmel auf. Gemeinsam mit den Gästen konnten Saturn, Jupiter, Mars und der Verlauf der Finsternis des Mondes beobachtet werden. Der Anblick der Planeten durch die Teleskope war für viele große und kleine Sterngucker ein faszinierendes Erlebnis. Besonders die Konstellation das Mars, in Opposition mit nur ca. 57 Mill km, unterhalb des Mondes war schon ein starkes Bild welches auf viele Fotos gebannt wurde.  Hinzu kam, dass gegen 22.33 Uhr die ISS mit unserem „Astro-Alex“ genau im Zenit über uns hinweg zog. Dieses Schauspiel ist auch immer wieder beeindruckend. Ein Fernsehteam von RTL begleitete den Abend und wird einige Aufnahmen in den Spätnachrichten senden.
Es war für alle ein unvergesslicher Abend der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

(WL/DF/SK)

Fotoworkshop 1 – Astrofotografie gestern und heute – Stefan Kunz

Am 08.05.2018 fand im Carl Ritter Haus in Quedlinburg ein weiteres Praxisseminar zum Thema „Astrofotografie gestern und heute“ statt. Stefan Kunz war ganz in seinem Element. Die Zuhörer wurden auf unterhaltsame und verständliche Weise durch die Zeitgeschichte der Astrofotografie geführt. Der Vortrag bot auch den versierteren Zuhörern viele neue Erkenntnisse. Die Zeit verging wie im Flug und unser Stefan hätte sicher noch bis Sonnenaufgang weiter machen können. Also vereinbarten wir eine Fortsetzung dieses Themas im kommenden Jahr.