Archiv der Kategorie: Mond

Beobachtung

Partielle Sonnenfinsternis

221025  Heute wurde die partielle Sonnenfinsternis auf der Sternwarte Quedlinburg beobachtet. Trotz anfänglicher Regenschauer harrten die Sternfreunde und viele große und kleine Gäste aus, um möglicherweise doch noch einen Blick auf die teilverfinsterte Sonne werfen zu können. Tatsächlich zahlte sich dann das Vertrauen auf den Wettergott doch noch aus. Ab dem Maximum der Verfinsterung war dann total klarer Himmel und beste Sicht auf das Sonnenschauspiel. Viele Gäste bemerkten, zusätzlich zur Abdeckung des Mondes, auch die recht großen Sonnenfleckengruppen mit etwa bis zu 4 Erddurchmessern.
Toller Tag und schönes Erlebnis einer Finsternis im Regenschauer.

Neben den vielen Besuchern waren auch der MDR und die Mitteldeutsche Zeitung zu Gast. Die Finsternisbrille XXL erfreute sich insbesondere bei den jungen Besuchern großer Beliebtheit. Zum Schluß noch eine kleine Aufnahmereihe, vom ersten Durchbrechen der Sonne durch die Wolkendecke bis zum Ende der Finsternis.

Das letzte Bild zeigt die Sonne auf dem Projektionsschirm des Schulfernrohrs Telementor. Da es sich um ein astronomisches Fernrohr handelt, wird das Bild seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend auf den Schirm projiziert.

Die Ekliptik Teil 2

221025…Zum Sommeranfang wurde eine Serie von Aufnahmen begonnen, die die Bahnen von Sonne und Mond zu erklären versuchen. Beide Körper bewegen sich am Himmel entlang der Ekliptik, der scheinbaren Sonnenbahn. Zur Zeit des Sommervollmondes steht die Sonne im Süden dann am höchsten und der Vollmond steht in der Nacht nur flach über dem Horizont.

Ein viertel Jahr später zum Herbstanfang erreichen beide Himmelskörper in etwa die gleiche Höhe über dem Horizont. Der Vollmond und die Sonne, die auf obigem Bild überblendet wurden erscheinen als ein heller Lichtfleck in etwa gleicher Höhe.

Die nächsten Aufnahmen werden nun um die Weihnachtszeit 2022 entstehen. Hier steht dann die Sonne nur flach über dem Horizont, während der Vollmond über 60° Höhe erreicht.

Perseiden 2022

220813   August ist Sternschnuppenzeit, da sich die Perseiden am Himmel zeigen. Voraussetzung zur Beobachtung ist jedoch ein dunkler Himmel. Dieses Jahr störte leider der Mond, der den Himmel aufhellte. Dennoch wurde eine Beobachtung durchgeführt. Tatsächlich ist nur auf einer Aufnahme, von immerhin fast dreihundert Stück, eine Sternschnuppe abgelichtet. Beim Aufbau der Kamera wurde eine weitere Sternschnuppe gesichtet, ebenfalls eine Perseide, die zwischen Jupiter und Mond ihre Bahn zog.

Unter dunklem Himmel und im Zenit werden etwa 100 Perseiden pro Stunde um den Zeitpunkt des Maximums vorhergesagt. Mit zwei Sternschnuppen errichten wir ein mageres Ergebnos mit einer Fallrate von 0,7 Perseiden pro Stunde. Die Zahl nimmt mit der Mondaufhellung drastisch ab. Der Name “Perseiden” rührt daher, dass scheinbar die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus kommen (siehe Bild).

Der zweite Supervollmond im Jahr 2022

220713   Ein zweiter Supervollmond kündigte sich für den 13. Juli 2022 an. Eine kleine Gruppe Mondsüchtiger traf sich zur Beobachtung des Mondaufgangs auf der Sternwarte. Leider war an diesem Abend der direkte Aufgang nicht zu beobachten. Der Wettergott hatte aber ein Einsehen und ließ den Mond später durch die Wolken hindurchlinsen. So konnte tatsächlich am späten Abend der zweite Supermond im Juli 2022 beobachtet werden.

Am Vortag war der Mondaufgang wunderschön neben dem Schloß zu sehen (rechte Bilder). Der nächste Supervollmond ist am 1. August 2023.

Alle großen Planeten waren am Morgenhimmel sichtbar

220623   Am 23. Juni war am Morgenhimmel ab 3:30 eine großen Planetenparade mit dem bloßen Auge sichtbar. Dazu gesellte sich auch noch der abnehmende Mond. Wenn dann die Reihenfolge der sichtbaren Planeten von der Sonne aus noch stimmt ist das schon ein seltenes Ereignis. So war Venus, der Mond, Mars, Jupiter und Saturn zu sehen. Uranus und Neptun vervollständigten den Reigen, waren aber für das Auge nicht sichtbar. Für deren Position wurde jeweils ein “x” in das Foto gezeichnet.
Ein erhabener Anblick den man einfach genießen mußte.
Leider wurde der Merkur 4:20 Uhr vom erhellten Osthorizont auch überstrahlt.
Der Sonnenaufgang 4:55 war dann noch ein wunderbares Erlebnis.
2x Foto DF, Montage HH

Sommersonne und Sommervollmond

220622 Zum Sommeranfang erreicht die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn, der Ekliptik, den höchsten Punkt. Damit steht sie am höchsten über dem Südpunkt und der Tag erreicht seine maximale Länge. Wenn der Mond und die Sonne sich genau gegenüber stehen ist Vollmond. Da sich fast alle Planeten und der Mond mehr oder weniger sich ebenfalls entlang der Ekliptik bewegen erreicht daher der Vollmond um den Sommeranfang seine geringste Höhe. Hier wurden zwei Aufnahmen am gleichen Tag überblendet, zum einen der Anblick des fast vollen Mondes in der Nacht und zum zweiten der Anblick der Sonne zur Mittagszeit, wenn sie im Süden steht.

Im Winter steht dann die Sonne am niedrigsten und der Vollmond am höchsten (das entsprechende Bild wird Ende Dezember veröffentlicht). Kurz gesagt: Steht der Vollmond am tiefsten über dem Südhorizont sind wir zeitlich dem astronomischen Sommeranfang ganz nah.

Supervollmond im Juni 2022

220616 Der erste Supermond des Jahres bahnte sich an. Gegen 23:45 MESZ am 15, Juni, also bereits einen Tag nach Vollmond, konnte am Horizont ein helles Leuchten wahrgenommen werden. Durch die Wolken sahen die Bilder etwas trügerisch wie ein Sonnenaufgang in der Dämmerung aus, aber es war tatsächlich der Mond.

Bei einem Supervollmond steht der Mond der Erde etwas näher und ist daher größer. Dies fällt aber bei einer normalen Beobachtung nicht weiter auf. Dennoch bot dieser Mondaufgang einen faszinierenden Anblick.

Wer diesen Supermond verpaßt hat, kann am 13. Juli 2022 den nächsten Supermond beobachten. Dann steht der Mond der Erde sogar noch ein bisschen näher. Mondaufgang am 12. Juli ist gegen 21:00 MESZ, im Süden steht der Mond am 13. Juli um 0:30 MESZ. Durch seine Deklination von fast -28° erreicht er gerade mal eine Höhe von 10° über dem Horizont.

Die Mondfinsternis am 16. Mai 2022

220517 Am Montag fand für Frühaufsteher eine Mondfinsternis statt. Eigentlich war es eine totale Mondfinsternis, wir konnten aber in unseren Breiten nur die partielle Phase beobachten. Gegen 5:00 Uhr MESZ ging der Mond dann unter. Den Erdschatten auf dem Mond konnte man bis in etwa 3° Höhe über dem mathematischen Horizont beobachten (siehe kontrastverstärktes Schwarzweißbild). Die Aufnahme entstand um 4:52 Uhr MESZ. Später war nur noch der “Halbmond” bzw. der nicht verfinsterte Vollmond wahrnehmbar. Am Osthimmel gingen zur gleichen Zeit Jupiter und Saturn auf.

Interessant wird diese Beobachtung für den Mondaufgang am 7. September 2025 sein. Dort wird der total verfinsterte Mond dann in der Morgendämmerung am Osthimmel aufgehen. Durch die Extinktion, die Schwächung des Lichtes des Mondes durch die Atmosphäre, wird der Mond für das bloße Auge erst ab einer gewissen Höhe zu beobachten sein.

Arbeitseinsatz im Turm der Sternwarte


210807 Nachdem nun endlich die EFRE geförderten Baumaßnahmen im ehemaligen Wasserbehälter abgeschlossen sind, können die restlichen Verschönerungsarbeiten im Sternwartenturm in Angriff genommen werden.
Heute wurden eine Wand und die Kabelkanäle von Gerdi und Christian verputzt sowie unsere Kuppeletage mit Holz und Gipskartonplatten verblendet. Dazu mußten verschiedene elektrische Leitungen von Stefan neu verlegt werden. Bei der provisorischen Installation vor 2 Jahren waren Kabel zu kurz und ungünstig geplant worden.
Die Wände wurden mit Ausbauplatten und die Decke mit Gipskarton verkleidet. Uwe und Hannjo behielten beim Zusägen der Platten den Überblick und so verwandelte sich der obere Raum in ein echtes Kleinod. Für eventuelle Arbeiten an der Dachrinne wurde eine Tür mit eingearbeitet. Andreas schnitt die Hecke vor unserer Eingangstür. Die anderen Kräfte reinigten die Treppen und Fenster. Zum Mittag gab es zur Stärkung einen Pott Erbsensuppe.
Am Nachmittag konnte sich eine angemeldete Familie aus Aschersleben bei einer Führung von den Leistungen der Mitglieder der Sternwarte Quedlinburg überzeugen. Alle Besucher waren sichtlich sehr beeindruckt.

Tag der Astronomie “Die Krater des Mondes”


210327 Der öffentliche Tag der Astronomie fiel leider auch in diesem Jahr dem Corona Virus zum Opfer. Unter dem Motto “Ein Ausflug in die Kraterlandschaft des Mondes” sollten an diesem Abend die Gäste, unter fachlicher Anleitung, den Mond erkunden können. Der Hobbyastronom Klaus Rockmann unternahm schon am 24.03.21, bei besten Bedingungen, eine fotografische Wanderung entlang des Terminators (Tag-Nach-Grenze). Hierbei setzte er seine gekühlte CCD-Kamera an einem Teleskop mit 900 mm Brennweite und 120 mm Linsendurchmesser ein. Neben dem Übersichtsbild wurden 4 imposante Ausschnitte mit Kratern ausgewählt.
(1) Das Meer des Regens mit dem Krater Plato, der nach dem griechischen Philosophen benannt wurde
(2) Der Krater Kopernikus, der nach dem Astronomen Nikolaus Kopernikus benannt wurde
(3) Das Meer der Feuchtigkeit mit dem Krater Gassendi, der nach dem Mathematiker Pierre Gassendi benannt wurde
(4) Der Krater Tycho, der nach dem Astronomen Tycho Brahe benannt wurde