Archiv der Kategorie: Beobachtung

Nachweis der Supernova SN2023ixf in Messier 101

230527… Vor 21 Millionen Jahren machte sich das helle Aufleuchten eines sterbenden Sterns in M101, der in einer Supernova explodierte, zu uns auf die Reise. Diese Supernova mit dem Namen SN2023ixf wurde vom japanische Hobbyastronom Koichi Itagaki am 19. Mai 2023 entdeckt.
Auch einem Mitglied unserer Sternware ist der Nachweis dieses Ereignisses gelungen.
Das Bild entstand am 27.05.2023 aus einer gestackten Bildreihe 30 Bildern 30s ISO6400 bei Blende 5,6 mit einer Nikon D5500 und 100mm Brennweite, nachgeführt mit Astrotrac.

Fotoworkshop 2 – Neue Wege in der Astrofotografie – Stefan Kunz


23.05.02 … Bei diesem Fachvortrag weihte uns unser Vereinsmitglied Stefan Kunz in die Geheimnisse der Fotobearbeitung durch Stacken von Bildern zum finalen Astrofoto ein. Um die Bildqualität zu verbessern, ist Stacking eine der wichtigsten Techniken in der Astrofotografie. Das Ziel ist es dabei, das Signal-Rausch-Verhältnis zu vergrößern, sodass im Summenbild mehr Details zum Vorschein kommen, die auf der Einzelbildserie, den Lightframes, noch nicht zu sehen waren. Zusätzlich zu der Bildserie, werden noch Bilder mit abgedecktem Objektiv erstellt. Diese werden Darkframes genannt und beseitigen im Lihgtframe die fehlerhaften Pixel des Fotosensors. Um auch noch die Randverdunkelung von Objektiven zu beseitigen werden Fotos von gleichmäßig weißen Flächen gemacht. Diese Bilder nennt man Flatframes.

Eine kostenlose Stackingsoftware, wie z.B. Fitswork, verarbeitet diese Frametypen zu einem Summenbild. Dieses Bild kann dann noch mit einer anderen Fotosoftware nachbearbeitet werden.

Im Anschluss zeigte uns Stefan noch wie er solche Bilder herstellt. Insbesondere die präzise Nachführung der Fotooptik ist Voraussetzung für gute Ergebnisse. An Stefans Aufnahmetechnik helfen mehrere raffinierte technische Zusatzgeräte für gute Ausgangsbilder. Mit Hilfe des Stand Allone Guiders von Lacarta an einem Leitfernrohr wird das Teleskop auf einem anvisierten Positionsstern nachgeführt.
Ein Mini-Windows 10 PC mit Wlan Modul baut eine Netzwerkumgebung auf, über das dann, von einem Smartfon oder PC mit Sternkarte, das nächsten Objekte schnell gesucht und angefahren werden kann. Diese Steuerung wird über ASCOM Treiber (Astronomy Common Object Model) bewerkstelligt. Diese gibt es für alle möglichen Zusatzgeräte, die ein Astrofotograf zum Einsatz bringt. Z.B. Kuppel öffnen und drehen, Teleskop ausrichten und scharf stellen, Objekt zentrieren, Fotoapparat einstellen und auslösen und noch vieles mehr.
Mit der Programmoberfläche N.I.N.A. (Nighttime Imaging ‘n’ Astronomy) kann der Ablauf einer ganzen Fotonacht wie eine ASCOM-Batch-Datei vorbereitet werden, so dass alles automatisiert abläuft und der Hobbyastronom gemütlich bei einem Bier den Morgen erwarten kann.

Eine tolle Veranstaltung und wer zu den Themen Fragen hat kann sich an Stefan Kunz wenden oder Sie Besuchen einfach mal die Sternwarte in Quedlinburg.   Termine
Fotoworkshop 1

Letzte Chance für den Kometen

230208…Ab heute kann der Komet am Abend sehr gut beobachtet werden. Da der Mond jeden Tag ungefähr eine Stunde später aufgeht, ist eine Beobachtung am Himmel von etwa 19:00 bis 21:00 Uhr (Zeiten für den 9.2.2023) möglich. Das Ende des Beobachtungsfensters verschiebt sich jeden Tag um etwa eine Stunde (am 15.2.2023 ist eine mondlose Beobachtung bis morgens um 4:00 Uhr möglich). Leider nimmt die Helligkeit ab, dafür gibt es aber sehr gute Aufsuchhilfen.

Am 11. Februar kann der Mars und am
14. Februar der hellste Stern im Sternbild Stier, der Aldebaran, als Aufsuchhilfe dienen. Im Feldstecher zeigt sich dann ein kleiner verwaschener grauer Nebelfleck.

Die grünliche Farbe ist mit dem bloßem Auge nicht erkennbar, auch nicht mit einem Feldstecher. Die Farbe ist nur auf Fotos nachzuweisen.

 

Heller wird er nicht…

230129…der Komet C/2022 E3 (ZTF). Heute Nacht ergab sich eine Möglichkeit, den Kometen wieder zu beobachten. Seine Helligkeit ist auf 5 mag angestiegen und war im Feldstecher als Nebelfleck sofort zu erkennen trotz der Aufhellung des Himmels durch den Mond. Leider stört in den kommenden Tagen der Mond immer mehr am Abendhimmel. Ab 9. Februar wird nochmals ein mondloses Beobachtungsfenster geöffnet. Leider wird die Helligkeit dann schon wieder abgenommen haben.

Die erste Aufahme erfolgte mit 85 mm Brennweite, Blende 1,7 und 4 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 800, die kleinere Aufnahme mit 180 mm (10 Sekunden, Blende 2,8, ISO 1600).

Stefan beobachtete gestern den Kometen gegen 22:00 Uhr. Aus der Innenstadt heraus entstanden diese Bilder mit 200 mm Brennweite bei Blende 4 und 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 1600. Auf dem rechten Bild  sieht man gut, wie schnell sich der Komet in 22 Minuten bewegt hat (zwei Bilder überlagert).

So, da ist er …

230119…der Komet C/2022 E3 (ZTF). Die Nacht vom 18. zum 19. Januar war sternenklar. Somit stand einer Beobachtung des Kometen nichts mehr im Weg. Gegen 3:00 Uhr war er im Feldstecher als kleiner matschiger Nebelfleck sofort zu sehen, allerdings nur wenn man seine Position kannte. Für das bloße Auge blieb er unsichtbar.

Zwei Fotos wurden angefertigt, eine Übersichtsaufnahme mit 85 mm Brennweite (großes Bild: Belichtungszeit 8 Sekunden bei Blende 2 und 1600 ISO) und eine Teleaufnahme, die andeutungsweise beide Schweife zeigt (kleines Bild: Belichtungszeit 4 Sekunden bei Blende 2,8 und ISO 6400 mit 180 mm Brennweite). Beide Aufnahmen erfolgten ohne Nachführung!

Der Komet wird bis Ende Januar noch heller werden. Eine Beobachtung lohnt auf jeden Fall, da der Komet voraussichtlich erst wieder im Jahr 54000 erscheint (siehe auch Wikipedia). Weitere Hinweise zur Beobachtung sind dem Infomaterial der Vereinigung der Sternfreude e.V. (VdS) zu entnehmen.

Die Marsbedeckung am 8.12.2022

221210  Am 8. Dezember 2022 bedeckte der Mond am Morgenhimmel für ca. 1 Stunde den Mars. Dieses Ereignis war mit einer gewissen Dramatik versehen, da etwa fünf Minuten vor der Bedeckung der Himmel komplett mit Wolken bedeckt war und der Eintritt somit nicht beobachtet werden konnte. Das letzte Bild entstand um 5:56 MEZ, die Bedeckung sollte 6:02 MEZ stattfinden.

Obwohl der Himmel nicht gerade Mut machte zum weitern Beobachten, war es dennoch möglich, wenigstens den Austritt festzuhalten. Der Zeitpunkt für Quedlinburg wurde händisch mit Stellarium um 6:58:00 MEZ bestimmt. Dann sollte das Marsscheibchen wieder voll neben dem Mond sichtbar sein, was auch fotografisch festgehalten werden konnte (6:58:09 MEZ).

Die Montage zeigt schön die Bewegung des Mondes am Himmel. In einer Stunde bewegt sich der Mond um 0,5°, dies entspricht in etwa seiner scheinbaren Größe am Himmel von West nach Ost.

Hantelnebel und Jupiter

221204… Stefan und Panagiotis waren wieder am C14 aktiv und machten das erste Bild vom Jupiter. Es hat noch Verbesserungspotential, aber für den Anfang nicht schlecht.

Der Hantelnebel ist ein Summenbild mit insgesamt 60 Minuten Belichtungszeit bei gut vier Meter Brennweite . Eine Vergleich mit einer Aufnahme aus dem Jahr 1997 zeigt den enormen Fortschritt. Diese Aufnahme hat Stefan mit einem Sonnar mit 135 mm bei Blende 4 auf Scotchchrome 400 15 Minuten lang belichtet. Der Hantelnebel ist das kleine violette Ding im grauen Kreis.

Der Hantelnebel ist ein planetarischer Nebel in etwa 1.300 Lichtjahren Entfernung. Er entstand vor ca. 10.000 Jahren.

 

Partielle Sonnenfinsternis

221025  Heute wurde die partielle Sonnenfinsternis auf der Sternwarte Quedlinburg beobachtet. Trotz anfänglicher Regenschauer harrten die Sternfreunde und viele große und kleine Gäste aus, um möglicherweise doch noch einen Blick auf die teilverfinsterte Sonne werfen zu können. Tatsächlich zahlte sich dann das Vertrauen auf den Wettergott doch noch aus. Ab dem Maximum der Verfinsterung war dann total klarer Himmel und beste Sicht auf das Sonnenschauspiel. Viele Gäste bemerkten, zusätzlich zur Abdeckung des Mondes, auch die recht großen Sonnenfleckengruppen mit etwa bis zu 4 Erddurchmessern.
Toller Tag und schönes Erlebnis einer Finsternis im Regenschauer.

Neben den vielen Besuchern waren auch der MDR und die Mitteldeutsche Zeitung zu Gast. Die Finsternisbrille XXL erfreute sich insbesondere bei den jungen Besuchern großer Beliebtheit. Zum Schluß noch eine kleine Aufnahmereihe, vom ersten Durchbrechen der Sonne durch die Wolkendecke bis zum Ende der Finsternis.

Das letzte Bild zeigt die Sonne auf dem Projektionsschirm des Schulfernrohrs Telementor. Da es sich um ein astronomisches Fernrohr handelt, wird das Bild seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend auf den Schirm projiziert.

Die Ekliptik Teil 2

221025…Zum Sommeranfang wurde eine Serie von Aufnahmen begonnen, die die Bahnen von Sonne und Mond zu erklären versuchen. Beide Körper bewegen sich am Himmel entlang der Ekliptik, der scheinbaren Sonnenbahn. Zur Zeit des Sommervollmondes steht die Sonne im Süden dann am höchsten und der Vollmond steht in der Nacht nur flach über dem Horizont.

Ein viertel Jahr später zum Herbstanfang erreichen beide Himmelskörper in etwa die gleiche Höhe über dem Horizont. Der Vollmond und die Sonne, die auf obigem Bild überblendet wurden erscheinen als ein heller Lichtfleck in etwa gleicher Höhe.

Die nächsten Aufnahmen werden nun um die Weihnachtszeit 2022 entstehen. Hier steht dann die Sonne nur flach über dem Horizont, während der Vollmond über 60° Höhe erreicht.

Schachten, schachten, schachten…

220916  Heute am 16. September 2022 war wieder ein Arbeitseinsatz und ein Beobachtungsabend. Schachten war angesagt, um endlich unsere Mauer trocken zu legen.  Gerdi und Uwe besprachen die Arbeiten für die Überdachung der Klimaanlage.

Zum Sonnenuntergang füllte sich die Kuppel, da heute wieder der Tag war, an dem die Sonne hinter dem Brocken unterging. Leider, wie bereits im Frühjahr, verschwand die Sonne schon eher hinter den Wolken, bzw. Wolken verdeckten den Brocken.

Anhand der Vordergrundsilhouette und der teilweisen sichtbaren aber überstrahlten Sonnenscheibe, konnte ein Sonnenbild mit den Brockentürmen einmontiert werden. Es wäre perferkt geworden. So müssen wir nun auf den März 2023 warten.