Archiv der Kategorie: Beobachtung

Die Marsbedeckung am 8.12.2022

221210  Am 8. Dezember 2022 bedeckte der Mond am Morgenhimmel für ca. 1 Stunde den Mars. Dieses Ereignis war mit einer gewissen Dramatik versehen, da etwa fünf Minuten vor der Bedeckung der Himmel komplett mit Wolken bedeckt war und der Eintritt somit nicht beobachtet werden konnte. Das letzte Bild entstand um 5:56 MEZ, die Bedeckung sollte 6:02 MEZ stattfinden.

Obwohl der Himmel nicht gerade Mut machte zum weitern Beobachten, war es dennoch möglich, wenigstens den Austritt festzuhalten. Der Zeitpunkt für Quedlinburg wurde händisch mit Stellarium um 6:58:00 MEZ bestimmt. Dann sollte das Marsscheibchen wieder voll neben dem Mond sichtbar sein, was auch fotografisch festgehalten werden konnte (6:58:09 MEZ).

Die Montage zeigt schön die Bewegung des Mondes am Himmel. In einer Stunde bewegt sich der Mond um 0,5°, dies entspricht in etwa seiner scheinbaren Größe am Himmel von West nach Ost.

Hantelnebel und Jupiter

221204… Stefan und Panagiotis waren wieder am C14 aktiv und machten das erste Bild vom Jupiter. Es hat noch Verbesserungspotential, aber für den Anfang nicht schlecht.

Der Hantelnebel ist ein Summenbild mit insgesamt 60 Minuten Belichtungszeit bei gut vier Meter Brennweite . Eine Vergleich mit einer Aufnahme aus dem Jahr 1997 zeigt den enormen Fortschritt. Diese Aufnahme hat Stefan mit einem Sonnar mit 135 mm bei Blende 4 auf Scotchchrome 400 15 Minuten lang belichtet. Der Hantelnebel ist das kleine violette Ding im grauen Kreis.

Der Hantelnebel ist ein planetarischer Nebel in etwa 1.300 Lichtjahren Entfernung. Er entstand vor ca. 10.000 Jahren.

 

Partielle Sonnenfinsternis

221025  Heute wurde die partielle Sonnenfinsternis auf der Sternwarte Quedlinburg beobachtet. Trotz anfänglicher Regenschauer harrten die Sternfreunde und viele große und kleine Gäste aus, um möglicherweise doch noch einen Blick auf die teilverfinsterte Sonne werfen zu können. Tatsächlich zahlte sich dann das Vertrauen auf den Wettergott doch noch aus. Ab dem Maximum der Verfinsterung war dann total klarer Himmel und beste Sicht auf das Sonnenschauspiel. Viele Gäste bemerkten, zusätzlich zur Abdeckung des Mondes, auch die recht großen Sonnenfleckengruppen mit etwa bis zu 4 Erddurchmessern.
Toller Tag und schönes Erlebnis einer Finsternis im Regenschauer.

Neben den vielen Besuchern waren auch der MDR und die Mitteldeutsche Zeitung zu Gast. Die Finsternisbrille XXL erfreute sich insbesondere bei den jungen Besuchern großer Beliebtheit. Zum Schluß noch eine kleine Aufnahmereihe, vom ersten Durchbrechen der Sonne durch die Wolkendecke bis zum Ende der Finsternis.

Das letzte Bild zeigt die Sonne auf dem Projektionsschirm des Schulfernrohrs Telementor. Da es sich um ein astronomisches Fernrohr handelt, wird das Bild seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend auf den Schirm projiziert.

Die Ekliptik Teil 2

221025…Zum Sommeranfang wurde eine Serie von Aufnahmen begonnen, die die Bahnen von Sonne und Mond zu erklären versuchen. Beide Körper bewegen sich am Himmel entlang der Ekliptik, der scheinbaren Sonnenbahn. Zur Zeit des Sommervollmondes steht die Sonne im Süden dann am höchsten und der Vollmond steht in der Nacht nur flach über dem Horizont.

Ein viertel Jahr später zum Herbstanfang erreichen beide Himmelskörper in etwa die gleiche Höhe über dem Horizont. Der Vollmond und die Sonne, die auf obigem Bild überblendet wurden erscheinen als ein heller Lichtfleck in etwa gleicher Höhe.

Die nächsten Aufnahmen werden nun um die Weihnachtszeit 2022 entstehen. Hier steht dann die Sonne nur flach über dem Horizont, während der Vollmond über 60° Höhe erreicht.

Schachten, schachten, schachten…

220916  Heute am 16. September 2022 war wieder ein Arbeitseinsatz und ein Beobachtungsabend. Schachten war angesagt, um endlich unsere Mauer trocken zu legen.  Gerdi und Uwe besprachen die Arbeiten für die Überdachung der Klimaanlage.

Zum Sonnenuntergang füllte sich die Kuppel, da heute wieder der Tag war, an dem die Sonne hinter dem Brocken unterging. Leider, wie bereits im Frühjahr, verschwand die Sonne schon eher hinter den Wolken, bzw. Wolken verdeckten den Brocken.

Anhand der Vordergrundsilhouette und der teilweisen sichtbaren aber überstrahlten Sonnenscheibe, konnte ein Sonnenbild mit den Brockentürmen einmontiert werden. Es wäre perferkt geworden. So müssen wir nun auf den März 2023 warten.

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals

220913   Der seit 1993 stattfindende Tag des offenen Denkmals fällt immer auf den 2. Sonntag im September, dieses Mal also auf den 11. September 2022. Wir konnten wieder viele Gäste begrüßen. Teilweise wurden die Gäste am Eingang der Sternwarte musikalisch begrüßt, mit guter Resonanz. Im Gewölbe hatten wir ein weiteres Highlight zu bieten.

Fünf informative Tafeln zeigten die wasserwirtschaftlichen Anlagen der Stadt Quedlinburg. Uwe und Hannjo holten Holz für den Ofen, damit unsere Gäste nicht frieren mussten. Leider war am Vormittag der Himmel bedeckt. Am Nachmittag war auch ein Blick auf die Sonne durch das LUNT-Spezialfernrohr möglich. Hier war unser Klaus wieder voll in seinem Element und erklärte den Besuchern unser Zentralgestirn.

In der Kuppel fand erstmalig eine Tagbeobachtung der Venus mit unserem C14 statt. Die Venus zeigte sich als kleiner Vollmond im Fernrohr.

Zum Ausklang wurde noch etwas musiziert. Vielen Dank für die kleinen und großen Spenden und vielleicht kommen Sie nächstes Jahr wieder und bringen neue Gäste mit.

Perseiden 2022

220813   August ist Sternschnuppenzeit, da sich die Perseiden am Himmel zeigen. Voraussetzung zur Beobachtung ist jedoch ein dunkler Himmel. Dieses Jahr störte leider der Mond, der den Himmel aufhellte. Dennoch wurde eine Beobachtung durchgeführt. Tatsächlich ist nur auf einer Aufnahme, von immerhin fast dreihundert Stück, eine Sternschnuppe abgelichtet. Beim Aufbau der Kamera wurde eine weitere Sternschnuppe gesichtet, ebenfalls eine Perseide, die zwischen Jupiter und Mond ihre Bahn zog.

Unter dunklem Himmel und im Zenit werden etwa 100 Perseiden pro Stunde um den Zeitpunkt des Maximums vorhergesagt. Mit zwei Sternschnuppen errichten wir ein mageres Ergebnos mit einer Fallrate von 0,7 Perseiden pro Stunde. Die Zahl nimmt mit der Mondaufhellung drastisch ab. Der Name “Perseiden” rührt daher, dass scheinbar die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus kommen (siehe Bild).

Der zweite Supervollmond im Jahr 2022

220713   Ein zweiter Supervollmond kündigte sich für den 13. Juli 2022 an. Eine kleine Gruppe Mondsüchtiger traf sich zur Beobachtung des Mondaufgangs auf der Sternwarte. Leider war an diesem Abend der direkte Aufgang nicht zu beobachten. Der Wettergott hatte aber ein Einsehen und ließ den Mond später durch die Wolken hindurchlinsen. So konnte tatsächlich am späten Abend der zweite Supermond im Juli 2022 beobachtet werden.

Am Vortag war der Mondaufgang wunderschön neben dem Schloß zu sehen (rechte Bilder). Der nächste Supervollmond ist am 1. August 2023.

Alle großen Planeten waren am Morgenhimmel sichtbar

220623   Am 23. Juni war am Morgenhimmel ab 3:30 eine großen Planetenparade mit dem bloßen Auge sichtbar. Dazu gesellte sich auch noch der abnehmende Mond. Wenn dann die Reihenfolge der sichtbaren Planeten von der Sonne aus noch stimmt ist das schon ein seltenes Ereignis. So war Venus, der Mond, Mars, Jupiter und Saturn zu sehen. Uranus und Neptun vervollständigten den Reigen, waren aber für das Auge nicht sichtbar. Für deren Position wurde jeweils ein “x” in das Foto gezeichnet.
Ein erhabener Anblick den man einfach genießen mußte.
Leider wurde der Merkur 4:20 Uhr vom erhellten Osthorizont auch überstrahlt.
Der Sonnenaufgang 4:55 war dann noch ein wunderbares Erlebnis.
2x Foto DF, Montage HH

Sommersonne und Sommervollmond

220622 Zum Sommeranfang erreicht die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn, der Ekliptik, den höchsten Punkt. Damit steht sie am höchsten über dem Südpunkt und der Tag erreicht seine maximale Länge. Wenn der Mond und die Sonne sich genau gegenüber stehen ist Vollmond. Da sich fast alle Planeten und der Mond mehr oder weniger sich ebenfalls entlang der Ekliptik bewegen erreicht daher der Vollmond um den Sommeranfang seine geringste Höhe. Hier wurden zwei Aufnahmen am gleichen Tag überblendet, zum einen der Anblick des fast vollen Mondes in der Nacht und zum zweiten der Anblick der Sonne zur Mittagszeit, wenn sie im Süden steht.

Im Winter steht dann die Sonne am niedrigsten und der Vollmond am höchsten (das entsprechende Bild wird Ende Dezember veröffentlicht). Kurz gesagt: Steht der Vollmond am tiefsten über dem Südhorizont sind wir zeitlich dem astronomischen Sommeranfang ganz nah.