Testaufnahmen von umgebauter Zeiss Montierung Ib mit C8

220329 Testaufnahmen von umgebauter Zeiss Montierung Ib mit C8

Am Sonntag wurde das gute Wetter genutzt um die umgebaute Ib-Montierung mit dem MGEN-Autoguider zu verbinden und damit durch das C8 ein paar Aufnahmen zu machen. Es wurde sozusagen durch ein Teleobjektiv mit 2000mm Brennweite fotografiert. Als Kamera wurde eine kleine Fuji-XM2 eingesetzt. Belichtet wurden kleine Serien vom Orionnebel M42 und dem Krebsnebel M1.

Details:
Auf dem C8 befand sich huckepack das Leitrohr für das Nachführsystem MGEN. Damit wird ein passender Leitstern in Objektnähe eingestellt. Der MGEN hat eine eigene kleine Kamera und schaut ständig nach, ob dieser Leitstern immer noch an der richtigen Stelle ist. Wenn nicht, sendet er an die Steuerung der Montierung  (dem OnStep-Eigenbau) entsprechende  Korrektursignale. Diese schaltet dann die beiden Motoren der Montierung.

Das Leitrohr vom MGEN-Autoguider hat nur 180mm Brennweite und muß damit das Fernrohr mit 2000mm Brennweite korrigieren. Damit das klappt, muß der MGEN mit seinem eigenen Aufnahmechip im Subpixelbereich messen können. Der MGEN ist auf 0,1 Pixel Genauigkeit programmiert, das heißt bei 2000mm Fernrohrbrennweite sind das dann an der Fuji im fertigen Bild ca. 1 Pixel Ungenauigkeit.
Die Aufnahmen zeigen, daß die Steuerung der Montierung super funktioniert hat. Der MGEN ist ein genialer Helfer.
Zum Überlagern der Bilder wurde Fitswork genutzt und der Einfachheit halber nur die JPG verwendet.

Viele Grüße von Stefan Kunz

Baumfällarbeiten

220329  Die Dürrejahre hinterließen auch auf der Sternwarte ihre Spuren. Viele Bäume waren vertrocknet und stellten eine Gefahr für unsere Solaranlage dar, da leider auch die Stürme zunehmen. So wurden mit Tilo die Gefahrenquellen beseitigt und somit gleichzeitig ein freier Blick gen Westen geschaffen. Ein weiterer positiver Effekt ist, daß nun unsere Solaranlage vier Kilowattstunden mehr Energie erzeugt, welche der Trocknung des Wasserbehälters, unserem Kulturraum, zugute kommt.

Aufgrund der freien Sicht sind nun Beobachtungen der Planeten, des Mondes und der Sonne auch am Abend möglich (siehe vorherigen Eintrag).

Sonnenuntergänge

200327  Sonnenuntergänge können sehr romatisch sein. Da nun auf der Sternwarte die Sicht gen Westen frei ist und Mitteleuropa eine Woche lang unter Hochdruckeinfluss war, wurde an acht Tagen der Sonnenuntergang von der Sternwarte aus fotografiert. Mit dem kostenlosen Programm Stellarium wurde zuvor die Aufnahmezeit bestimmt, wann die Sonne in etwa die gleiche Höhe hat (hier 1,9° über dem mathematischen Horizont). Die Bilder wurden mit Photoshop zusammen montiert.

Leider war am entscheidenden Tag, dem 26. März 2022, eine Woche nach Frühlingsanfang, der Himmel bedeckt. Dieses Jahr gibt es jedoch noch eine weitere Chance, die Sonne hinter dem Brocken zu fotografieren, nämlich am 16.09.2022. Sie sind herzlich zur Beobachtung eingeladen.

Das kleine Bild zeigt den Sonnenuntergang hinter dem Brocken am 25.03.2022, einen Tag vor dem Ereignis, fotografiert von Stefan Kunz. Beachtenswert sind die beiden Sonnenflecken zwischen den Brockentürmen (auf das Bild klicken und mit der gedrückten „Strg“-Taste und dem Mausrad das Bild weiter vergrößern, bis die beiden Flecken sichtbar werden).

Umbau Zeiss Montierung Ib auf Schrittmotorsteuerung mit GOTO

220312 Unser Mitglied Stefan Kunz hat ein neues Eigenbauprojekt vorgestellt:

Umbau der parallaktischen Montierung Ib auf Schrittmotorsteuerung.

Im Jahre 1960 wurde die Montierung Ib von Carl Zeiss Jena neu auf den Markt gebracht. Die Tragkraft beträgt 20kg und ist damit vergleichbar mit der der weitverbreiteten EQ6. Allerdings ist nur ein einfacher Synchronmotorantrieb für Netzspannung 220V/50Hz für die Rektaszensionsachse eingebaut, um die Himmelsdrehung auszugleichen. Die Deklinationsachse kann nur manuell betätigt werden.

Die Aufgabe bestand darin, für diese robuste Montierung eine moderne Steuerung mit
Antrieb in beiden Achsen und GoTo zu entwickeln.

Projektschritte:
1. Analyse des verbauten Getriebes im Rektaszensionsantrieb
2. Konstruktion der Zusatzteile für Motoreinbau in beiden Achsen
3. Schrittmotorsteuerung
4. Erprobung

Heute Vormittag wurde auf unserer Sternwarte der erste scharfe Test gemacht und es hat geklappt (Venus am Taghimmel). Zur Belohnung gab‘s eine Corona-Zigarre und ein Freibier.

Zur ausführlichen Bescheibung hier der Bericht als PDF.

Euer Stefan Kunz

Decke, Theke, Tür und Ofen …

220314  … das waren die in den letzten Wochen anstehenden Objekte, an denen gearbeitet wurde. Uwe baute uns eine wunderbare Küche, mit Spiegel! Gerdi flieste den Türbereich und später nahm er sich auch der Decke an. Die Anordnung der Theken wurde durch Stellproben ermittelt. Uwe zeigte wieder vollen Körpereinsatz und hatte sehr gute Ideen. Das vorläufige Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Außenbereich wurde weiter der Hang freigelegt und eine Absperrung gebaut.

Am Ofen wurde eine Worpsweder Ecke eingerichtet. Dort gab es nach getaner Arbeit Schmalzbrote mit Gurken, sehr lecker.

Blasennebel und Andromeda

220107 Ein Sternfreund der Sternwarte Quedlinburg begeistert mit seinen Aufnahmen.
Panagiotis Galanopoulos lichtet Galaxien mit seinem 8 Zoll Rowe-Ackermann-Schmidt- Astrograph (RASA) in studenlangen Belichtungszeiten ab. Er schaffte es sogar auf die Titelseite der Ausgabe 01/2020 der astronomischen Zeitschrift „Sternzeit“.

Bemerkenswert sind die Aufnahmen des Blasennebels NGC7635 (Titelseite) und der Andromedagalaxie M31 mit Begleitern.

Komet C/2021 A1 Lenoard


211211 Der Komet C/2021 A1 (Leonard) wurde am 3. Januar 2021 von Gregory J. Leonard am Mount Lemmon-Observatorium bei Tucson im US-Bundesstaat Arizona entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt war C/2021 A1 etwa 5 AU von der Sonne entfernt, ungefähr so weit wie die Jupiter-Umlaufbahn. Am 12. Dezember 2021 wird er sich bis auf 0,23 AU (ca. 34,4 Millionen km) an die Erde annähern und im Laufe des Dezembers 2021 eine scheinbare Helligkeit  von 4 mag erreichen. Dann wäre er mit bloßem Auge am Nachthimmel zu erkennen und könnte schon mit einem Fernglas gut beobachtet werden.
Durch diese Vorhersage aktiviert, stellte sich Hannjo den Wecker auf 5:00 Uhr. Doch der Himmel sah, wie so oft in diesen Tagen, nicht gut aus. Doch kurz vor 6:00 Uhr war es plötzlich klar.
Bevor die Morgendämmerung alles verschlingt ging es in Windeseile raus zu einem freien Beobachtungsort. Um 6:20 Uhr konnte er den hell leuchtenden Komet problemlos im Feldstecher 10×50 beobachten. Gleich daran anschließend wurden Aufnahmen mit 17 mm, 35 mm und 85 mm Brennweite mit einer feststehenden Kamera gemacht. Super Aufnahmen und ein super Erlebnis.
Leider verschwindet der Komet in den nächsten Tagen vom Morgenhimmel und ist nur noch bei sehr guten Bedingungen kurz  nach Sonnenuntergang am Abendhimmel und auch nur 10 grad über dem Horizont zu sehen. Ein Wiedersehen wird es für uns nicht geben, da die Umlaufzeit ca. 80000 Jahre beträgt.
Eine schöne vorweihnachtliche Bescherung.

Mauerwerk am Schieberhaus freilegen


211202 Heute wurde das gesamte Erdreich an der Seite des Schieberhauses durch die Firma  Krantechnik und Baggerbetrieb Schilling aus Quedlinburg abgebaggert und das Mauerwerk freigelegt. So kann die Mauer trocknen und wird dann im kommenden Jahr in Eigenleistung sachgemäß gegen eindringende Nässe geschützt.
Bei den Arbeiten fielen lockere Klinker im Mauerwerk auf. Bei genauer Untersuchung verbarg sich hinter der Wand eine sauber gemauerte höhlenartige Vertiefung. Wozu sie ursprünglich  diente ist leider nicht bekannt. Ein Schatz konnte aber auch nicht gefunden werden. Es ist immer wieder spannend, in diesen alten Gemäuern unverhoffte Entdeckungen zu machen.

Vielleicht wohnt dort drin auch ein guter Geist? Wer weiß? Hoffentlich ist er über die Ruhestörung nicht verärgert.

Dämmen und Stützen


211107 Ahoi.
Wie besprochen fanden am 5. und 6. November die Dämmarbeiten im kleinen Vortragsraum statt. 8 cm Platten waren an die Decke zu bringen, dazu benötigten wir eine starke Bohrmaschine (Danke Gerdi), einen guten Bohrer (Danke …), ein Arbeitsgerüst und eine gute Energieversorgung (Würstchen und Kaffee).
Es ging besser als gedacht und nach vier Stunden war die große Fläche fertig gedämmt. Gerdi mauerte derweil im Technikraum einen Pfeiler zum Tanzboden um die Kräfte besser abzuleiten.
Am nächsten Tag waren nochmals zwei Stunden nötig, um die Restarbeiten zu erledigen.  Christian hatte drei Platten nachgekauft und es hätten nicht mehr sein dürfen. Kein Krümmel blieb übrig – perfekte Planung – perfekte Umsetzung. Wir haben uns ein Bienchen verdient ;-))