Archiv für das Jahr: 2023

Komet und Nebel, was man mit einer richtigen Astrokamera alles fotografieren kann…

231210…Um wissenschaftlich auswertbare Aufnahmen von Himmelsobjekten anzufertigen, wurde Anfang Dezember eine neue Kamera ASI2600MC-DUO angeschafft. Am 10. Dezember ergab sich wetterbedingt die Gelegenheit, den Komet 12P/Pons-Brooks mit dieser Kamera aufzunehmen. Die Aufnahmen wurden mitten in Quedlinburg von einem Stadtbalkon aus durch ein kleines 70mm-Fernrohr angefertigt.

Komet 12P/Pons-Brooks ist ein sogenannter „periodischer Komet“, der sich der Sonne alle 71 Jahre nähert. Der Komet wurde am 12. Juli 1812 von Jean-Louis Pons am Observatoire de Marseille entdeckt. Bei der Wiederkehr des Kometen nach einem Sonnenumlauf entdeckte William Robert Brooks am 2. September 1883 am Redhouse-Observatorium bei New York den Kometen wieder. Diese beiden Astronomen sind die Namensgeber des Kometen.

Im Frühjahr 2024 kommt der Komet erst der Sonne und dann der Erde nah. Seine größte Annäherung an die Sonne, das sogenannte Perihel, erreicht er am 21. April 2024. Dann ist 12P/Pons-Brooks etwa 117 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 2. Juni 2024 wird er sich dann in Erdnähe befinden (etwa 232 Millionen km entfernt). Leider gibt es dann von Mitteleuropa aus kaum Gelegenheit, ihn zu sehen, er ist dann nur von der Südhalbkugel aus sichtbar.

Zur Zeit der Aufnahme am 10. Dezember war er 374 Millionen km von uns entfernt, er befindet sich im Sternbild Leier und wandert langsam in Richtung Sternbild Schwan. Er kann also mit einem Fernglas oder einem Teleskop noch am Abendhimmel beobachtet werden.

Zwei weitere Aufnahmen mit der neuen ASI-Kamera wurden noch am 17. Dezember, wieder vom Stadtbalkon aus angefertigt: der Nordamerikanebel (20 Minuten belichtet) und der Pferdekopfnebel (60 Minuten belichtet). Beide Bilder zeigen das große Potential einer gekühlten Spezial-Astrokamera auch unter lichtverschmutztem Himmel.

Jahresabschluß

231201…Die alljährliche Weihnachtsfeier fand am 1.12.2023 statt. Es wurde ein positives Resümee für das Jahr 2023 gezogen. Für das leibliche Wohl war gesorgt, viele hatten Speisen mitgebracht. Die Weihnachtsvorfreude wurde mit dem obligatorischen Weihnachtssingen eingeläutet. Ein drei Meter hoher geschmückter Weihnachtsbaum im Hochbehälter lässt auch diesen in einem Weihnachtszauber erstrahlen. Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Loriot wurde dessen Adventsgedicht vorgetragen.  Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen und ließ es schneien und zauberte auf dem neuen Pflaster bizarre Muster.

Rundum: Fröhliche Weihnachten!

Fertigstellung

231117…Der heutige Arbeitseinsatz brachte die Vollendung der Pflasterarbeiten zum Haupteingang der Sternwarte. Die fehlenden Halbsteine wurden geschnitten und verlegt. Die Grenzsteine wurden in Beton gebettet. Anschließend wurde das Pflaster noch verfugt.

Spur der Steine …

231113…Ein außerplanmäßiger Einsatz stand auf der Tagesordnung. 930 handverlesene Steine sollten ihren Platz vor dem Haupteingang finden. Gegen 10:00 Uhr begann der Einsatz. Leider wurde das Wetter immer schlechter, so daß die Arbeiten unterbrochen werden mussten.

Am Dienstag ging es weiter. Heute war es zwar windig, aber es blieb größtenteils trocken. So wurde unter Gerdis Anleitung ein 1,76 breiter Zugang zum Haupteingang gepflastert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die fehlenden 31 halben Steine (zur Zeit liegen nur 899 Steine) werden zum Beobachtungsabend am Freitag noch verlegt.

Venusbedeckung durch den Mond

230911…Heute fand eine Venusbedeckung durch den Mond statt. Leider waren die Wetteraussichten nicht besonders, aber dennoch fanden vier Sternfreunde den Weg zur Sternwarte, um den Eintritt und den Austritt der Venus zu beobachten. Den Mut für die Beobachtung, des ca. 40 Sekunden dauernden Eintritts bzw. Austritts, machte das Loch der Hoffnung.

Um 10: 52 Uhr MEZ sollte es losgehen. Trotz intensiver Suche zeigte sich den Mond nicht. Nun hatten wir etwa eine Stunde Zeit und wurden immer hofffnungsvoller, da der Himmel an den betreffenden Stellen aufklarte. Leider war jedoch immer noch eine Hochbewölkung vorhanden, so daß auch der Austritt gegen 12:05 Uhr MEZ nicht beobachtet werden konnte.

Das Programm Stellarium zeigte uns aber, was wir hätten sehen können, wenn die Wolken nicht da gewesen wären.

Die nächste Venusbedeckung findet in knapp zwei Jahren am 19.09.2025 um 14:05 Uhr MESZ (Eintritt) bzw. 15:19 Uhr MESZ (Austritt) statt.

Im Übrigen: Während  der Beobachtung wurde der Kies für die Pflasterarbeiten am Haupteingang abgeladen.

 

Schwarze Löcher

231101…Schwarze Löcher – Schwerkraftmonster, unheimlich und doch unwiderstehlich?

Über die Physik dieser faszinierenden Objekte hielt Wilfried Lassak im gut besuchten Einsteinraum der Kreisvolkshochschule seinen Vortrag.

Mit etwas Mathematik und Physik der 9./10. Klasse ist es möglich, bei einer gegebenen Masse die Fluchtgeschwindigkeit zu berechnen. Ist die Masse so groß, dass die Fluchtgeschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit ist, kann keine Materie entweichen und der hoffentlich weit entfernte Beobachter sieht nur ein schwarzes Loch.

Die Dichte in einem schwarzen Loch ist so groß, dass unsere Erde in einen Fingerhut passen würde. Maßgeblich war Karl Schwarzschild (1873-1916) an den theoretischen Arbeiten beteiligt.

Vielen vielleicht unbekannt: Das Pandon zum Schwarzen Loch ist das hypothetische Weiße Loch. Näheres dazu findet man in der Wikipedia.

Die Mondfinsternis im Oktober 2023

231028…Es war Sonnabend und am bundesweiten Tag der Astronomie sollte eine partielle Mondfinsternis stattfinden. Der Beobachtungsabend war von 18:00 bis 24:00 Uhr angesetzt. Leider war das Wetter für eine Beobachtung zunächst bescheiden, es regnete nämlich.

Zum Beginn der Finsternis hatte der Regen aufgehört, aber es zogen immer noch Wolkenfelder durch. Wie auf dem Bild rechts zu erkennen ist hatte die Finsternis bereits begonnen. Die Beobachtungschancen stiegen stetig, denn die Wolkenlöcher wurden immer größer (linkes Bild).

So konnten wir das Maximum gegen 22:15 Uhr MESZ sehr gut beobachten. Der in der Nähe om Mond stehende Jupiter zeigte alle vier Monde im Fernglas. Zum Schluß zogen wieder Schleierwolken auf und zauberten um den Mond ein 22° Mondhalo. Näheres über Halos findet man auf den Internetseiten des Deutschen Wetterdienstes.

Arbeitseinsatz im Oktober

231020…Heute war Großreinemachen angesagt. Insbesondere der Fußboden erzeugt durch seinen Abrieb Unmengen an Staub, die weggesaugt wurden.

Ein alter ausgemusterter Schlüsselschrank soll für unsere Sternwarte als Schaukasten dienen. Dazu wurde vorbereitende Arbeiten, wie das Abbrennen der alten Farbe, unter fachkundiger Anleitung ausgeführt.

Wiedermal ist ein Komet am Himmel

230908…Am 12. August 2023 entdeckte Hideo Nishimura aus Japan den Kometen. Leider war dieser keine Erscheinung wie etwa vor drei Jahren Neowise, aber im Feldstecher und mit dem Fotoapparat gelang die Beobachtung in der Morgendämmerung gegen 5 Uhr.

Bei Kenntnis des Aufenthaltsortes des Kometen im Sternbild Löwe, war er mit einem kleinen Schweif im Feldstecher zu sehen, allerdings nicht mit dem bloßen Auge.

Am 17. September wird er seinen sonnennächsten Punkt erreichen und vielleicht einen prächtigen Schweif entwickeln, aber der Komet wird von Mitteleuropa aus leider nicht mehr zu beobachten sein.

Die Hölle von Q

20230903…Zum 7. Mal  fand im September 2023 die Hölle von Q statt. Dabei mussten
2 Kilometer geschwommen, 83 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt und nochmal
21,1 Kilometer gelaufen werden.

Die Sternwarte war wieder ein Verpflegungspunkt und ein Stimmungsnest. Uwe moderierte den Lauf. Dirk, Ulrike und Klaus waren die Wegweiser, alle anderen sorgten für Stimmung (und Uwe auch noch für das leibliche Wohl).

Eine Besonderheit war der Teilnehmer mit der Startnummer 75. Dieser Sportler war
75 Jahre alt. Respekt vor der Leistung und Gratulation auch an alle anderen Teilnehmer.