Physik der Nova TCrB

240904 An diesem Vortragsabend wurde ein ungeheuer spannendes Thema behandelt.
Martin Quast hatte die komplexen und anspruchsvollen Wirkungsmechanismen der erwarteten Nova des Sterns T im Sternbild der nördlichen Krone (TCrB) für die Zuhörer allgemeinverständlich aufbereitet.
Im Teil 1 ging es um die allgemeine Sternentstehung aus der interstellaren Molekülwolke.
Im Teil 2 wurden wir in die Möglichkeiten des Nachweises von Doppelsternsystemen eingeweiht.
Im Teil 3 gings dann speziell um das Doppelsternsystem T in der nördlichen Krone. Dieses System besteht aus 2 Sternen. Ein weißer Zwerg und ein roter Riese. Der weiße Zweg ist der älter der beiden und entstand bei einer Supernova, die aber im Stadium des weißen Zwergs endete, da dieser Stern nur die 1,37-fache Masse (Grenze ist 1,4) unserer Sonne besaß. Durch die gravitative Beeinflussung wird die sogenannte Roche Grenze (gravitatives Gleichgewicht zwischen den Doppelsternen) überschritten und vom roten Riesen schwappt Wasserstoff hin zum weißen Zwerg. Dies führt in einer Kettenreaktion zu dessen Massenzuwachs, hin zu weiterer Erwärmung, dadurch zur Vergrößerung des Durchmessers und somit auch zu weiteren Übergaben von Wasserstoff an den weißen Zwerg.
Das nun extrem schelle Aufblähen der Hülle des weißen Zwergs ist der Moment, der die Leuchtkraft von 10 mag auf 2 mag in die Höhe schießen lässt und diesen Stern am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbar werden lässt. Nun erfolgt die eigentliche Explosion des Wasserstoffs. Da der Stern weniger als 1,4 Sonnenmassen hat, endet das Spektakel wiederum im Stadium eines weißen Zwergs. Die Leuchtkraft geht nun innerhalb weniger Tage zurück auf 10 mag. Der Beeinflussungsmechanismus zwischen weißem Zwerg und rotem Riesen beginnt in diesen speziellen Fall nun von neuem.

Die Prognose des Ereignisses ist für September 2024 angekündigt. Wer es verpasst kann dann in 80 Jahren erneut zum Himmel schauen.

Danke an Martin Quast für den tollen Vortrag der uns nur erahnen lässt was da physikalisch wirklich vorgeht. Wir werden weiter jeden Abend ein Auge auf die nördliche Krone haben um das Ereignis nicht zu verpassen.

Dozent: Martin Quast 

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung
Kurskoordinator Zertifikatskurs Physik

Vor 46 Jahren …

240826…starteten Sigmung Jähn und Waleri Bykowski mit Sojus 31 in den Weltraum. Eine kleine Gruppe würdigte diesen historischen Moment auf der Sternwarte Quedlinburg. Viele Mitglieder lernten den sympatischen Sigmund Jähn persönlich kennen (siehe auch Beitrag aus dem Jahr 2018).

Nebenbei wurde die sehr aktive Sonne beobachtet.

Möbel für die Sternwarte

240823…Ein altes Büro wurde von der Kreisvolkshochschule für die Sternwarte abgebaut und umgelagert. Es reichten tatsächlich nur zwei Autofahrten aus, um alle Teile in der Sternwarte zwischenzulagern. Im Winter werden die Teile zusammen gebaut.

Eine warme Beobachtungsnacht mit vielen Höhepunkten

240812…Mittags am 12. August sollte der Perseidenstrom seinen Höhepunkt erreichen. Selbstverständlich sind an den Tagen davor und danach noch viele Sternschnuppen zu sehen. Für den frühen Abend des 12.08. hatte sich der MDR sowohl für den Hörfunk als auch für das Fernsehen angekündigt. Die Hörfunksendung wurde 18:40 Uhr live ausgestahlt, der Fernsehbeitrag am 13. August 2024 um 14:00 Uhr und 19:00 Uhr im MDR-Fernsehen Sachsen-Anhalt.

Es fanden sich viele Besucher ein, erfreulicherweise auch viele Kinder, die sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wünschen konnten.

Bevor der Himmel richtig dunkel wurde, konnte die Sonne mit den zwei großen Fleckengruppen fotografiert werden. Diese Flecken sah man durch die Finsternisbrille mit dem bloßen Auge. Achtung! Beim Blick in die Sonne immer eine Finsternisbrille benutzen. In der Dämmerung kam der Halbmond dazu, der aber bald unterging und für die Perseidenbeobachtung nicht weiter störte.

Dann wurde sich auf die Lauer gelegt. Bis Mitternacht konnten wir 26 Sternschnuppen zählen. Bis 3:00 Uhr morgens immerhin 93 Stück. 10 Sternschuppen konnten fotografiert werden, wobei dafür etwa 800 Aufnahmen mit jeweils 10 Sekunden Belichtungszeit notwendig waren. Als Krönung des Beobachtungsabend gab es noch ein Polarlicht zu beobachten (auf dem Bild der rosa eingefärbte Bereich).

Die ganz „Harten“ hielten bis 3:00 Uhr aus und Stefan machte nebenbei mit seinem 4/200 Teleobjektiv und einem Schmalbandfilter noch Aufnahmen von Komet Olbers (Aufnahme vom 5.8.2024 mit 2 Minuten Belichtungszeit), vom Cirrusnebel
(26 x 300 Sekunden = 130 Minuten) und von IC 1805 und IC 1848 (Herz- und Seelennebel (6 x 300 Sekunden = 30 Minuten Belichtungszeit).

Am Morgen zeigte sich die enge Begegnung von Mars und Jupiter im Sternbild Stier.

Die Lüftung läuft wieder

240801…Heute am 1. August wurde die Lüftung repariert. Das Kugellager wurde getauscht, eine neue Welle eingesetzt und die Bürstenbänder erneuert. Der Testbetrieb verlief erfolgreich, so dass nun endlich nach fünf Monaten die Lüftung wieder permanent läuft.

Sommerfest 2024

240607…Anfang Juli war der Zeitpunkt wieder gekommen, um unser Sommerfest durchzuführen. In alter Manier brachte jeder etwas Leckeres zum Verspeisen mit. Musik wurde natürlich wieder selbst gemacht, viele Gespräche geführt und tatsächlich war noch Zeit für ein Gruppenbild.

Die Außentreppe entsteht

240704…Anfang Juli begannen die ersten Arbeiten für unsere Außentreppe. Grundlage war eine alte Stahltreppe, die eigentlich auf den Müll sollte, aber von Uwe für unser Bauvorhaben gerettet wurde. Viel Beton und Schweiß gaben der Treppe einen festen Stand. Nun fehlen noch die An- und Abschlüsse.

Arbeiten vor Pfingsten

240518…Heute  stand die Verschönerung unserer Galerie auf dem Plan. Dazu wurde die Aufhängevorrichtung gesäubert und gestrichen.  Da das erste Holzregal sich schön in die Ofenecke einfügte, wurde beschlossen aus dem Restholz noch ein zweites Regal zu bauen. Im Anschluß wurde das verstimmte Klavier ausprobiert, sicherheitshalber erst einmal ohne Gäste.

Verpennt…

240512…Der stärkste geomagnetische Sturm seit 2003 erzeugte in der Nacht vom 10. zum 11. Mai 2024 sehr helle Polarlichter, die ich aber leider verschlafen habe. Die Aussichten am nächsten Tag sollten laut Prognose nicht schlecht sein und ich legte mich gegen 23:00 Uhr MESZ auf die Lauer mit einer Kamera. Mit dem Auge sah ich nichts, aber fotografisch ließen sich auch in der Nacht vom 11. zum 12. Mai Polarlichter nachweisen. Das Bild unten links ist nicht bearbeitet. Im Bild unten rechts wurden der Kontrast und die Sättigung gesteigert.
Sehr schön sind die Strahlen zu sehen.

Hier ist nun ein Bild von Christian vom Polarlicht in der ersten Nacht, welches mit dem bloßen Auge sichtbar war (links unbearbeitetes Bild, rechts Kontrast und Sättigung leicht erhöht). Das Bild wurde bei Blende 3 und ISO 800  vier Sekunden belichtet. Grüne, rote und rosa Farben sind auszumachen. Woher kommen die Farben?

Etwas Physik: Die Sonne stößt Teilchen mit enormer Geschwindigkeit in Richtung Erde. Dort treffen sie auf die Erdatmosphäre und regen dort Sauerstoff- und Stickstoffatome zum Leuchten an. Ein grünes Polarlicht zeigt angeregte Sauerstoffatome in etwa 100 Kilometer Höhe, ein rotes Polarlicht deutet ebenfalls auf angeregte Sauerstoffatome jedoch in rund 200 Kilometer Höhe. Leuchtet das Polarlicht in einer bläulichen Farbe werden Stickstoffatome angeregt, dies kommt jedoch nicht so häufig vor.