Die Lüftung läuft wieder

240801…Heute am 1. August wurde die Lüftung repariert. Das Kugellager wurde getauscht, eine neue Welle eingesetzt und die Bürstenbänder erneuert. Der Testbetrieb verlief erfolgreich, so dass nun endlich nach fünf Monaten die Lüftung wieder permanent läuft.

Verpennt…

240512…Der stärkste geomagnetische Sturm seit 2003 erzeugte in der Nacht vom 10. zum 11. Mai 2024 sehr helle Polarlichter, die ich aber leider verschlafen habe. Die Aussichten am nächsten Tag sollten laut Prognose nicht schlecht sein und ich legte mich gegen 23:00 Uhr MESZ auf die Lauer mit einer Kamera. Mit dem Auge sah ich nichts, aber fotografisch ließen sich auch in der Nacht vom 11. zum 12. Mai Polarlichter nachweisen. Das Bild unten links ist nicht bearbeitet. Im Bild unten rechts wurden der Kontrast und die Sättigung gesteigert.
Sehr schön sind die Strahlen zu sehen.

Hier ist nun ein Bild von Christian vom Polarlicht in der ersten Nacht, welches mit dem bloßen Auge sichtbar war (links unbearbeitetes Bild, rechts Kontrast und Sättigung leicht erhöht). Das Bild wurde bei Blende 3 und ISO 800  vier Sekunden belichtet. Grüne, rote und rosa Farben sind auszumachen. Woher kommen die Farben?

Etwas Physik: Die Sonne stößt Teilchen mit enormer Geschwindigkeit in Richtung Erde. Dort treffen sie auf die Erdatmosphäre und regen dort Sauerstoff- und Stickstoffatome zum Leuchten an. Ein grünes Polarlicht zeigt angeregte Sauerstoffatome in etwa 100 Kilometer Höhe, ein rotes Polarlicht deutet ebenfalls auf angeregte Sauerstoffatome jedoch in rund 200 Kilometer Höhe. Leuchtet das Polarlicht in einer bläulichen Farbe werden Stickstoffatome angeregt, dies kommt jedoch nicht so häufig vor.

Der Komet 12P/Pons-Brooks

240410…Der Komet stand schon länger am Himmel, aber immer war das Wetter nicht gut genug, um diesen Kometen zu beobachten. An dem letzten Tag seiner Sichtbarkeit am Abendhimmel spielte das Wetter mit und man konnte ihn wunderbar im Feldstecher beobachten. Mit dem bloßen Auge war es kaum möglich den Teufelskometen zu sehen. Auf den Fotos erkennt man andeutungsweise den Schweif. In 71 Jahren, im Sommer 2095, können wir diesen Kometen wieder beobachten. Der Autor ist dann aber schon etwa 130 Jahre alt, mal schauen, ob dann noch die Augen mitmachen.

Wer ihn nicht sehen konnte muss nicht trauig sein, denn im Herbst haben wir die Chance auf einen noch helleren Kometen, den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS).

Zum (hoffentlich) letzten Mal viel Staub vom Fußboden

240219…Der Wetterdienst hatte heute keinen Bodennebel vorhergesagt, dennoch erzeugten wir in unseren Behälter eine richtige Nebelwand. Schuld war die Bürstenmaschine. Damit reinigten wir den Boden, bevor die Versiegelung darauf kommt.

Die Reinigungsmaschine war Anfangs wie ein wildes Pferd, aber mit viel Gefühl und auch Kraft konnte sie im Zaum gehalten werden. Nach zwei Stunden war der Boden sauber und am Daumen eine Blase. Ein Staubsaugerarmada sorgte für Sauberkeit nach dem Bürstvorgang.

Entwicklung der Chinesischen Raumfahrt

240210 Bei einem Vortrag im Ascherslebener Planetarium konnten Zuhörer alles rund um die Raumfahrt im Reich der Mitte lernen.

Referent Hendrik Brücke – Sternwarte Quedlinburg

MZ vom 12.02.2024     Foto: Frank Germann Text: Anja Riske

Von Apollo 11 und Astronauten wie Neil Armstrong, von Kosmonauten wie Juri Gagarin und Sigmund Jähn oder Weltraumbahnhöfen wie Cape Canaveral und Baikonur haben wohl viele Menschen schon einmal gehört. Aber wie sieht es aus mit Wissenschaftlern wie Qian Xuesen, der Dongfeng-Rakete oder der Shenzhou 5-Mission? Wer bei all diesen Worten nur Fragezeichen im Kopf hatte, konnte am Freitagabend im Ascherslebener Planetarium Antworten bekommen.

Vortrag unter der Kuppel
Dort hatten die Aschersleber Sternfreunde zu ihrem ersten öffentlichen Vortrag in diesem Jahr eingeladen. Das Thema: Chinas Raumfahrt. Als Referent war Hendrik Brücke von der Sternwarte Quedlinburg zu Gast, der auch Mitglied bei den Sternfreunden ist. Brücke beschäftigt sich schon seit Kindertagen mit dem Thema Raumfahrt. Das alles habe angefangen, als die Kosmonautin Valentina Tereschkowa 1963 ins Weltall reisen durfte. Er sei damals neun Jahre alt gewesen und eine Nachbarin habe seiner Mutter ganz aufgeregt erzählt: „Die Russen haben eine Frau in den Himmel geschossen.“ Das weckte die Neugier des Jungen: „Andere hatten Dampfloks, ich habe mich für Raketen interessiert“, berichtet er. Und diese Begeisterung hat ihn noch immer nicht losgelassen.

In seinem Vortrag, den er den Ascherslebener Zuhörern präsentiert, dreht sich alles um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Chinas Ausflügen ins Weltall. Als „Vater der chinesischen Raumfahrt“ gelte der Wissenschaftler Qian Xuesen, erklärt Hendrik Brücke dem Publikum und zeigt Bilder des Mannes in einer Powerpoint-Präsentation, die auf die Kuppel des Planetariums projiziert wird. Er lebte und arbeitete eine Zeit lang in den USA. Nach der Rückkehr in seine Heimat war er an der Entwicklung der ersten flüssigkeitsbetriebenen Rakete im Reich der Mitte – genannt Dongfeng, was so viel bedeutet wie Ostwind – beteiligt; und er war Gründer der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie. Doch seine Arbeit legte auch den Grundstein für vieles, was danach kam, beispielsweise die erste bemannte Raumfahrtmission Chinas im Jahr 2003 unter dem Namen Shenzhou 5. Die Vorbereitung dieser Mission hatte fünf Jahre in Anspruch genommen, erfahren die Zuhörer in Aschersleben. Und ihr folgten weitere Missionen, an denen dann auch Frauen beteiligt waren. Die Taikonauten – so der Name für die chinesischen Raumfahrer – starten dabei übrigens von einem Weltraumbahnhof in Xichang.

Mittlerweile verfügen die Chinesen über moderne Weltraumtechnik, entwickeln ihre nächste Rakete „Langer Marsch 10“ und betreiben eine eigene Weltraumstation. Sie konnten mit einem unbemannten Flug auf der Rückseite des Mondes landen und von dort Proben sammeln und haben sogar schon einen Rover zum Mars geschickt, der auf dem roten Planeten eine Art „Selfie“ gemacht hat, berichtet Hendrik Brücke. Während die früheren Entwicklungen des Landes im Bereich der Raumfahrt sich noch sehr an denen anderer Nationen orientierten, „müssen die Chinesen heute nichts mehr abkupfern“, sagt Brücke. Sie seien selbst zu einer der führenden Weltraumnationen aufgestiegen.

Komet und Nebel, was man mit einer richtigen Astrokamera alles fotografieren kann…

231210…Um wissenschaftlich auswertbare Aufnahmen von Himmelsobjekten anzufertigen, wurde Anfang Dezember eine neue Kamera ASI2600MC-DUO angeschafft. Am 10. Dezember ergab sich wetterbedingt die Gelegenheit, den Komet 12P/Pons-Brooks mit dieser Kamera aufzunehmen. Die Aufnahmen wurden mitten in Quedlinburg von einem Stadtbalkon aus durch ein kleines 70mm-Fernrohr angefertigt.

Komet 12P/Pons-Brooks ist ein sogenannter „periodischer Komet“, der sich der Sonne alle 71 Jahre nähert. Der Komet wurde am 12. Juli 1812 von Jean-Louis Pons am Observatoire de Marseille entdeckt. Bei der Wiederkehr des Kometen nach einem Sonnenumlauf entdeckte William Robert Brooks am 2. September 1883 am Redhouse-Observatorium bei New York den Kometen wieder. Diese beiden Astronomen sind die Namensgeber des Kometen.

Im Frühjahr 2024 kommt der Komet erst der Sonne und dann der Erde nah. Seine größte Annäherung an die Sonne, das sogenannte Perihel, erreicht er am 21. April 2024. Dann ist 12P/Pons-Brooks etwa 117 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 2. Juni 2024 wird er sich dann in Erdnähe befinden (etwa 232 Millionen km entfernt). Leider gibt es dann von Mitteleuropa aus kaum Gelegenheit, ihn zu sehen, er ist dann nur von der Südhalbkugel aus sichtbar.

Zur Zeit der Aufnahme am 10. Dezember war er 374 Millionen km von uns entfernt, er befindet sich im Sternbild Leier und wandert langsam in Richtung Sternbild Schwan. Er kann also mit einem Fernglas oder einem Teleskop noch am Abendhimmel beobachtet werden.

Zwei weitere Aufnahmen mit der neuen ASI-Kamera wurden noch am 17. Dezember, wieder vom Stadtbalkon aus angefertigt: der Nordamerikanebel (20 Minuten belichtet) und der Pferdekopfnebel (60 Minuten belichtet). Beide Bilder zeigen das große Potential einer gekühlten Spezial-Astrokamera auch unter lichtverschmutztem Himmel.

Die Mondfinsternis im Oktober 2023

231028…Es war Sonnabend und am bundesweiten Tag der Astronomie sollte eine partielle Mondfinsternis stattfinden. Der Beobachtungsabend war von 18:00 bis 24:00 Uhr angesetzt. Leider war das Wetter für eine Beobachtung zunächst bescheiden, es regnete nämlich.

Zum Beginn der Finsternis hatte der Regen aufgehört, aber es zogen immer noch Wolkenfelder durch. Wie auf dem Bild rechts zu erkennen ist hatte die Finsternis bereits begonnen. Die Beobachtungschancen stiegen stetig, denn die Wolkenlöcher wurden immer größer (linkes Bild).

So konnten wir das Maximum gegen 22:15 Uhr MESZ sehr gut beobachten. Der in der Nähe om Mond stehende Jupiter zeigte alle vier Monde im Fernglas. Zum Schluß zogen wieder Schleierwolken auf und zauberten um den Mond ein 22° Mondhalo. Näheres über Halos findet man auf den Internetseiten des Deutschen Wetterdienstes.

Wiedermal ist ein Komet am Himmel

230908…Am 12. August 2023 entdeckte Hideo Nishimura aus Japan den Kometen. Leider war dieser keine Erscheinung wie etwa vor drei Jahren Neowise, aber im Feldstecher und mit dem Fotoapparat gelang die Beobachtung in der Morgendämmerung gegen 5 Uhr.

Bei Kenntnis des Aufenthaltsortes des Kometen im Sternbild Löwe, war er mit einem kleinen Schweif im Feldstecher zu sehen, allerdings nicht mit dem bloßen Auge.

Am 17. September wird er seinen sonnennächsten Punkt erreichen und vielleicht einen prächtigen Schweif entwickeln, aber der Komet wird von Mitteleuropa aus leider nicht mehr zu beobachten sein.

Auszeichnung

230826…Für herausragende Leistungen und Förderung des Projektes Sternwarte Quedlinburg wurde Wilfried Lassak vom Vorstand die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Im Rahmen einer kleinen Abordnung wurde Wilfried diese Urkunde am 26. August 2023 überbracht, worüber er sich sehr freute. Herzlichen Glückwunsch.

Perseiden 2023

230812…Wie in jedem Jahr fand im August die Beobachtung der Perseiden statt. Diesmal störte auch der Mond nicht, da der Neumondtermin erst auf den 16. August fällt. Gegen 19:00 Uhr trafen sich die ersten Beobachter, noch war der Himmel voller Wolken und die am Vormittag gesammelten Pilze wurden auf dem Ofen gebraten. Die neuen Sitzgelegenheiten wurden ebenfalls ausprobiert und für gut befunden.

Der anschließende Sonnenuntergang brachte prächtige Farben und Wolken zum Vorschein. Die Natur zauberte aus dem Farbkasten unglaubliche feurige Bilder. Ein gutes Omen, denn bald klarte auch der Himmel auf. Auf den Stühlen nahmen dann die Beobachter Platz. Diesmal hatten wir ein sehr internationales Publikum, da zwei Gäste aus Usbeskistan und drei Gäste aus Belgien kamen.

Innerhalb einer guten Stunde konnten wir 16 Perseiden, vornehmlich in  östlicher Richtung sehen. Nach dem Beobachtungsfenster schloss sich wieder die Wolkendecke und der gelungene Beobachtungsabend fand sein Ende. Fotografiisch ist leider nur eine schwache Sternschnuppe belegt. Hier sind die Aufnahmedaten der Fotografie: ISO 800, Brenweite 20 mm, Blende 2,4, Belichtungszeit 20 Sekunden, Kamera Nikon D750 auf Stativ (nicht nachgeführt).

Die Milchstraße war mit dem bloßen Auge sehr gut zu erkennen, ein Beleg dafür, wie gut der Himmel über der Sternwarte trotz der relativen Stadtnähe ist.